Weder Kamele, noch Dünen und dennoch eine echte Wüste. Auf dem Weg zur Ruine Scharfeneck im niederösterreichischen Mannerdorf am Leithagebirge haben wir auf den Weg durch „die Wüste“ einige Bilder eingefangen. Eine leichte und kurze, aber sehr lohnende Wanderung. Mit seinen 4,5 km und 120 Höhenmetern ist der Weg auch ideal für Kinder und Menschen, die nicht mehr Höchstleistungen bei ihren Wanderungen bringen wollen oder können. Hier die schönsten Fotos:
Der Weg beginnt bei einem Parkplatz und führt an einer schönen Waldkapelle vorbei. Ein Baum scheint sich an das Dach der Kapelle zu schmiegen.
In der Leopoldkapelle führen Schautafeln in die Geschichte es Ortes ein und machen Lust, bei der einen oder anderen Information in die Tiefe zu gehen. Allerdings lassen wie heute das Handy stecken und gehen lieber weiter und lassen uns genießerisch den warmen Herbstwind um die Nasen streichen.
Zahlreiche uralte Bäume, die teilweise hohl und knorrig sind, behüten den Weg zum Kloster St. Anna. Offenbar dürften einige der Bäume über 1000 Jahre alt sein.
Vom Kloster leitet sich auch der Name der Gegend, die „Wüste“ ab. Es hieß „St. Anna in der Wüste“ und das wiederum leitet sich vom lateinischen eremos ab, das neben Wüste auch Einsiedelei bedeutet. Es wurde lange von Karmelitermönchen betreut und ist mit einer 4,5 km langen Mauer umgeben.
Im Rahmen des osmanischen Eroberungsversuches von Wien hatte das Kloster wenig entgegenzusetzen und wurde 1683 niedergebrannt und danach wieder aufgebaut. 100 Jahre später wurde der Orden der unbeschuhten Karmeliter jedoch von Joseph II. aufgelöst.
Ein Labyrinth lädt mit außergewöhnlichen Sitzgelegenheiten zum Verweilen und auch zum Klettern ein.
Und ein großes Wildgehege bietet diesen pelzigen Kameraden ausreichend Fläche. Natürlich wird zuerst einmal geschnuppert und abgecheckt, ob es hier etwas zu holen gibt, aber leider… Wieder mal nur so einer, der mit dieser Linse vor den Nüstern fuchtelt.
Die Burgruine Scharfeneck ist dann noch einige Höhenmeter weiter hinauf auf 347 Höhenmeter im Leithagebirge gelegen. Noch einmal 100 Höhenmeter weiter hinaus, und man könnte schon auf der anderen Seite Richtung Neusiedlersee blicken. Jaja, den Sager mit dem Gebirge und den Hügeln lassen wir jetzt einmal beiseite. Über die Entstehung der Burg gibt es leider kaum Quellen. Ihre Mauern sind allerdings bis zu 4,5 Meter dick und daher liegt der Schluss nahe, dass es ein wehrbares Bauwerk gewesen sein muss. Der Zutritt ist verboten, aber offenbar rein aus Haftungsgründen. Deutliche Wege führen an mehreren Stellen in das Innere. Heute sind nur mehr Reste der Burg sichtbar: Viele Bögen, die in Nischen oder andere Bereiche der Ruine führen und doch immer wieder einmal sehr hohe Mauerabschnitte. Sehenswert ist aber nicht nur die Ruine selbst, sondern auch der umlaufende Graben und die ehemalige Zugbrücke.
Ein lohnenswerter Ausflug, nicht nur wegen der Ruine, sondern auch wegen der gut ausgeführten Informationstafeln und der uralten Bäume am Wegesrand. Wenn Sie Lust bekommen haben, hier auch einmal Ihren Betriebsausflug zu verbringen, melden Sie sich unverbindlich bei uns.