Elektrobiker Florian Fortner ist in seinem Element: Rund um ihn Akkus, Räder und eine schicke Ladeneinrichtung aus Kartons. Ein Kunde holt gerade sein E-Bike ab, ein anderer bestellt telefonisch einen Akku nach. Die heurige Frühjahrssaison habe einen überraschenden Hype bei E-Mountainbikes gebracht, erzählt er.
Aber warum kaufen Menschen überhaupt E-Bikes? Ist das nicht eine weitere Dekadenz-Erscheinung? Nun gibt es endlich die Möglichkeit, sich fortzubewegen und gleichzeitig fit zu bleiben und die Menschen kaufen E-Bikes. Aber die Idee ist keineswegs neu. Bereits um 1900 hat Siemens das erste Fahrrad mit elektrischer Unterstützung auf den Markt gebracht und es gab auch eine Reihe von Rädern, die einen kleinen benzingetriebenen Unterstützungsmotor hatten. Die Gründe waren vielleicht damals und heute dieselben. Wir haben Florian Fortner von Elektrobiker in 1070 Wien um seine Meinung gefragt. Und bei team in progress nützen wir die Vorzüge des E-Bikes beim Auslegen von Geocaches für die Teamevents in Wien und ganz Österreich auch – lesen Sie mehr dazu hier. Nun aber zum Interview:
team in progress: Wird ein E-Bike in der Stadt und am Land aus den gleichen Gründen genutzt oder gibt es hier Unterschiede?
Florian Fortner: Hier gibt es klare Unterschiede. In der Stadt steht im Vordergrund, dass man auf dem Weg in die Arbeit nicht schwitzen will. Die E-Bikes werden vor allem für den Weg zur Arbeit genutzt. So hat der tägliche Stoßverkehr kaum Auswirkungen auf die Dauer des Arbeitswegs und es gibt keine umständlichen Umkleideschwierigkeiten am Arbeitsplatz. Im ländlichen Raum hingegen geht es vor allem um die Reichweite: Um zum etwas weiter weg gelegenen Einstiegspunkt für eine Mountainbike-Route etwa oder um Strecken von 4 bis 12 Kilometern, wo man normalerweise schon das Auto benutzt. Außerdem ist der ländliche Käufer durchschnittlich älter – etwa 50 bis 70 Jahre, wobei in der Stadt in einem Alter zwischen 30 und 50 gekauft wird.
team in progress: Was war der außergewöhnlichste Grund, warum jemand bei euch ein E-Bike gekauft hat?
Florian Fortner: (überlegt länger): So einen richtig außergewöhnlichen Grund habe ich bisher nicht gehabt. Hauptsächlich geht es meist um körperhygienische – gemeint ist das „Nicht-Schwitzen“ – und medizinisch-körperliche Gründe. Gepaart mit einer gewissen Leidenschaft zum Drahtesel und die Absicht, dennoch Bewegung mit erhöhter Reichweite zu machen.
team in progress: Beim Geocaching verwende ich oft Schätzfragen in den Caches. Welche Schätzfrage fällt dir zu einem E-Bike ein?
Florian Fortner: Die Leistungsfähigkeit eines Akkus endet in der Regel nach 500 Ladezyklen oder vier bis fünf Jahren Lebenszeit. Wirken im Durchschnitt zumeist die Zyklen oder die Lebenszeit begrenzend? Das ist zwar keine Schätzfrage, aber die meisten Leute würden das falsch beantworten.
Team in progress: Jetzt bin ich aber neugierig. Ich nehme an, die Zyklen sind es, oder gehöre ich jetzt zur Mehrheit, die falsch liegt.
Florian Fortner (grinst)- und damit ist alles gesagt.
Ich danke für das Interview im Shop von Elektrobiker